Quelle: Donau-Kurier vom 02.09.2015
Brand in Entsorgungsunternehmen
Ingolstadt (DK) Ein Großfeuer hat in der Nacht auf Dienstag im Gewerbegebiet an der Manchinger
Straße einen Schaden von mehreren zehntausend Euro verursacht. Auf dem Gelände der
Entsorgungsfirma Büchl brannten rund 200 Tonnen Abfallholz. Eine Schredderanlage wurde bei
dem Brand völlig zerstört.
Ein Feuerschein hatte Montagnacht den Himmel über dem Industriegebiet an der Manchinger
Straße erhellt. Vom Gelände der Firma Büchl schlugen Flammen in die Höhe, weißer Rauch
verhüllte die Nachbarschaft und zog über die nahe gelegene Autobahn. Ein Lkw-Fahrer, der auf
seiner nächtlichen Tour durch das Gewerbegebiet war, schlug gegen 2.30 Uhr Alarm. Die
Berufsfeuerwehr Ingolstadt und die Wehren aus Ringsee und Unsernherrn eilten zum Brandherd.
Dazu Rettungsdienst und Polizei. Das Glühen am Himmel wies ihnen den Weg.
Auf dem Gelände des Entsorgungsunternehmens standen mehrere hundert Kubikmeter Abfallholz
in Flammen. Das Feuer war von einem Lagerplatz auf einen zweiten übergesprungen, dazwischen
brannte der etwa busgroße Schredder. Rund 50 Einsatzkräfte nahmen den Kampf gegen die
Flammen auf. Autofahrer wurden über den Verkehrsfunk vor dichtem Rauch auf der A 9 gewarnt.
Der Feuerwehr gelang es, ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäude und
Gefahrgüter zu verhindern. Nach rund einer Stunde war das Feuer unter Kontrolle.
Der Einsatz war aber erst am Vormittag beendet. Glutnester mussten abgelöscht werden und das
„Holz mit mehreren Ladern auseinandergezogen werden“, erklärt Stefan Müller von der
Berufsfeuerwehr.
Über die Brandursache konnte Reinhard Büchl jun. gestern Vormittag im Gespräch mit dem
DONAUKURIER nur spekulieren. „Es könnte sein, dass in einem Holzstück ein Nagel war, der
beim Schreddern Funken geschlagen hat“, sagt er. „Das könnte ein kleines Glutnest hervorgerufen
haben, das in der Nacht durch einen Windstoß das Feuer entfacht hat.“ Das Holz sei nach den
sommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage völlig ausgetrocknet gewesen.
Nachdem die Feuerwehr gegen 9.30 Uhr abgerückt war, nahmen Brandermittler ihre Arbeit auf.
Der Recyclinghof blieb deswegen gestern geschlossen. Die Polizei ging nach den Untersuchungen
„mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem technischen Defekt am Holzschredder als Brandursache
aus“, wie es in einer Mitteilung heißt, die am Nachmittag veröffentlicht wurde. Auch das Team
eines Stromversorgers rückte an. Unweit des Brandherdes überspannt eine
110-Kilovolt-Stromleitung das Areal. Die sei bei dem Brand ebenfalls „in Mitleidenschaft gezogen
worden“, meldet die Polizei. „Der Schaden konnte noch nicht beziffert werden. “
Büchl schätzt, dass rund 200 Tonnen Holz verbrannt sind. Sicher ist, dass es sich dabei nicht um
belastetes Material gehandelt hat. „Das wird woanders gelagert.“ Durch das Feuer sei deswegen
zwar eine Menge Rauch, aber keine giftigen Dämpfe entstanden, wie es etwa beim Brand von
Kunststoffen der Fall gewesen wäre. So gesehen, habe man „Glück im Unglück gehabt“, so Büchl.
„Das Allerwichtigste ist, dass kein Mitarbeiter oder Feuerwehrmann zu Schaden gekommen ist.“
Feuer sei eine ständige Gefahr in Entsorgungsunternehmen, erklärt Büchl, da sich Brände in
gelagertem Material selbst entzünden können. Entsprechend gibt es Vorschriften, dass eine Firma,
die mit Abfall arbeitet, einen ausreichenden Versicherungsschutz haben muss. Der Schaden, der bei
dem Feuer entstanden ist, wurde von der Polizei zunächst auf rund 200 000, später auf rund
70 000 Euro geschätzt. „Der größte Teil davon ist natürlich der Schredder“, sagt Büchl.
Die Maschine ist völlig ausgebrannt.